Freitag, 1. August 2014

Kapitel 5, Teil 2



85. Sonne 2. Zyklus im Jahre 436 nach Wovoka

In der Stadt Nanpur im Königreich Morak.

Es war schon Mittag vorbei als Yvie mit einem kleinen Bündel auftauchte. Takeum hatte Glück und fast alle seine Pferde heute verkauft. Bis auf die Stute von Yvie und noch einer Stute. „Ah das bist du ja, wir wollten gerade noch was kaufen gehen. Ähm ist das alles an Gepäck“ sprudelte Mucuma so los. „Ja“ war die knappe Antwort von Yvie. „Na gut, du kannst es dort hinten hinlegen“ sagte Takeum und zeigte auf einen Unterstand. „ Gib es mir, ich bringe es hin“ meinte Mucuma und merkte wie sein Gesicht warm wurde. Hoffentlich werde ich nicht rot dachte er noch. „Danke“ sagte Ylvie mit einem Lächeln. Und jetzt wurde ihm noch wärmer. Seit er Yvie kennen gelernt hat ist es irgendwie anders. Sie ist anders als die Mädchen zu Hause. In ihrer Nähe sagt er Sachen ohne vorher nach zu denken. Und dass er immer heiß bekam verstand er überhaupt nicht. „Träumst du? Wir wollen los“ holte ihn Takeum aus seinen Gedanken. „Ähm, ja“.

Die Drei schlenderten über den Marktplatz. Es waren fast zwei Stunden vergangen und sie hatten alles Wichtige bekommen. Jetzt waren sie nur noch auf der Suche nach persönlichen Sachen. Yvie hat sich eine Kette mit grünen Steinen aus Fin Felagund gekauft. Takeum und Mucuma haben sich Kurzschwerter mit Scheiden, von den Schmiedekunstwerker aus Morak, aufschwatzen lassen. Für ihr Leben in der Steppe brauchen sie die nicht wirklich, aber sie sind sehr gut gefertigt und schön verziert. Ein Jeder hat beim ersten Mal in Morak ein Andenken mitgebracht. Und die Bemerkung von Yvie, dass es sehr gute Waffen sind, machte sie ein bisschen Stolz. Auch wenn sie glaubten, dass ein Mädchen mit einer Axt im Gürtel nicht viel von Waffen verstehen konnte. Sie begutachten gerade Stoffe, als ein heftiger Streit ihre Aufmerksamkeit erregte. Ein Händler redete in einer fremden Sprache auf zwei Kinder ein. Auch wenn sie kein Wort verstanden, hörte es sich nicht freundlich an. Die Kinder, ein Mädchen und ein Junge, standen ihnen mit dem Rücken zugewandt. Der Rest der Leute schien dieser Vorfall nicht zu interessieren. „Der kann doch die Kinder nicht so anschreien“ war Yvies Meinung. Kaum hatte sie dieses Worte gesagt, da stiefelte Mucuma auch schon auf den Händler zu. „Was sind sie den für ein Mensch?“ empörte sich Mucuma „Egal was die Kinder gemacht haben, kann man sie nicht so anschreien.“ Bevor der verdutze Händler antworten konnte, drehte sich das Mädchen um, und meinte genau so empört „Wir sind keine Kinder!“ Jetzt erst sah man dass es kleinwüchsige Erwachsene waren. Mucuma dachte nur, nicht schon wieder und frug „Seid ihr Zwerge?“ Jetzt war es der Mann der sich aufregte „Warum halten uns nur alle für Zwerge?“

Donnerstag, 24. Juli 2014

Hiricatien



Hiricatien

Die Steppenlandschaft auf dem Hochplateau.
Das Land und seine Bewohner.

Ein durch Natur gegebenes Hochplateau ist bekannt durch die große Steppe. Und dadurch das hervorragende Weidegebiet für die Pferdezucht.
Die Fläche ist ca. 193.000 km² groß. Von Oben betrachtet hat es das Aussehen eines Trapez. Die Grenze zu Vedanien im Norden ist ca. 525 km. Sie wird von einer Bergkette, die insgesamt 950 km lang ist, gekennzeichnet. Diese wird das große Gebirge genannt. Die überwiegende Steilküste im Osten grenzt an das Uldaranische Meer. Der Steilhang im Westen ist die dritte natürliche Grenze. Sie ist wie die Ostgrenze ca. 550 km lang. Unterhalb des Steilhanges befinden sich die Länder Morak und Luwetien. Im Süden geht das Hochplateau sanft in das tiefer gelegene Grünland von Rah Rekildra über. Es gibt keine sichtbare Grenze. Man hat sich auf einen 10 km breiten Streifen, wo das Hochplateau sichtlich zu Ende ist, als Grenzgebiet geeinigt. Sie ist 175 km lang. Es gab noch nie Grenzkonflikte.
Der Hauptteil der Bevölkerung sind Nomaden, die von der Jagt und Pferdezucht leben. Ein kleiner Teil lebt in den drei größten Städte in Hiricatien. Taibaan liegt im Nord Westen und ist die Hauptstadt. Im Nord Osten an der Küste ist Finbaan. Und im Süden die Grenzstadt Rinan, die als die heimliche Hauptstadt gilt. Dies vor allem wegen der Nähe zur Kornkammer Hiricatien. Die Nomaden leben in Clans die aus mehreren Sippen (Familien) bestehen. Der Clanführer wird gewählt und ist kein Geburtsrecht. Die Clans haben sich, damals noch ein Dorf, in Taibaan getroffen und dort den Clan Rath gewählt. Seid dem wird Taibaan als Hauptstadt genannt. Der Rath wird alle 12 Zyklen (ca. 3 Jahre) neu gewählt und hat seinen Sitz in Taibaan. Einer der Gründe warum sich die Nomaden nicht gerne in den Rath wählen lassen. Sie sind sehr Natur bezogen. Die Clans geben sich Namen von der dort lebenden Tierwelt. Es gibt sehr viele aber nur fünf große Hauptclans. Da sind die Januren (eine Art Berglöwe), die ihre Lager fast immer im Norden am großen Gebirge haben. Die Darinen (großer Fisch), ein sesshafter Clan im Osten entlang der Küste. Lebt vom Fischfang. Die Barunen (eine Art Büffel mit langem Fell), die Kasalten (eine Art Falke)  und die Wertuns (Steppenwolf) sind die typischen Nomaden Clans. Sie leben in Kootars, ein Zelt (wie die Jurte) aus Barunen Fell. Zum Anfang des dritten Zyklus ziehen sie nach Rinan, ihr Winterlager. Dort treffen sie sich mit anderen Clans. Ein großes Fest des Wiedersehens ist dann der Höhepunkt. Meist mit Hochzeitsfeiern verbunden. Wenn sich ein Paar gefunden hat, dann zieht die Frau für drei Zyklen mit dem Clan des Mannes mit. Wenn sich die Verbindung gefunden und gefestigt hat, dann wird im Winterlager geheiratet. Zum Ende des vierten Zyklus gibt es noch ein Fest, bevor sie wieder in ihre Sommerlager ziehen. Dies ist kein fester Ort. Die in der Steppe lebenden Clans sind hervorragende Reiter. Am Anfang des zweiten Zyklus jagen sie den Barun, der sich dann in großen Herden, auf der Suche von Essen, umher zieht. Ihre bevorzugte Jagdwaffe ist ein kurzer Speer. Vereinzelt wird auch ein Kurzbogen benutzt. Gejagt wird vom Pferd aus. Richtige Waffen zum Kämpfen gibt es nicht. Diese Clans haben viele Bräuche und Sitten die mit der Natur verbunden sind. Sie sind sehr Familien bezogen.

Donnerstag, 17. Juli 2014

Kapitel 5, Teil 1



Kapitel V

84. Sonne 2. Zyklus im Jahre 436 nach Wovoka

In der Stadt Nanpur im Königreich Morak.

„Das ist ein sehr schöne Stute, Ylvie“ mischte sich Takeum in das Gespräch, von dem er kein Wort verstanden hat „aber ich kann sie euch nicht verkaufen.“ Mit diesen Worten erzeugte er Erstaunen. „Was und wieso nicht?“ kam schnippisch Ylvie´s Frage. „Ja wieso nicht“ wollten auch die Andern wissen, nur Mucuma sprach es als Einziger aus. „Ich kann es der Stute nicht antun. Wenn ihr sie kauft, dann wollt ihr sie natürlich mit nach Hause nehmen. Und eine Reise mit dem Schiff, von über einen Zyklus, ist für ihre Gesundheit nicht gut.“ „Ja klar, genau, wegen der Gesundheit der Stute“ waren die Worte von Mucuma und ernte dafür strafende Blicke. *„Vielleicht ist es besser so“ sprach Lief zu Ylvie „euer Vater wäre nicht begeistert gewesen.“ *„Mein Vater ist mir egal. Ich bin alt genug und kann machen was ich will. Das muss er endlich kapieren.“ *„Darum geht es also. Ihr vergesst, dass ihr alles für euren Vater seid.“ *„Ja aber nicht sein Sklavin. So behandelt er mich manchmal. Ich kann keinen Schritt machen den er nicht kontrolliert.“ „Verzeihung“ mischte sich Mucuma ein „könnt ihr so reden das wir auch was verstehen.“ „Aber klar doch“ antwortet Ylvie mit verschmitzter süßer weichen Stimme „wie unhöflich von uns. Wir haben nur nach eine Lösung gesucht.“ „Und?“ „Nach euren Geschäften reist ihr zurück und ich werde euch begleiten. Und von eurem Lager werde ich dann nach Finbaan an die Küste weiterziehen.“ Die beiden Begleiter waren entsetzt und der Rest schaute ratlos aus. „Junges Fräulein“ sprach Boranek, der als erstes die Lage erfasst hatte „eure Vorhaben ist zwar Strebens wert, doch nicht gut Überlegt.“ Bevor Ylvie antworten konnte sprach Boranek weiter. „Wir werden nach Süden zu unserem Wintercamp reisen. Also werdet ihr von Taibaan schon alleine reisen. Dazu kommt dass zur dieser Zeit, entlang des großen Gebirge, ein Reise fast unmöglich ist.“ Eine Stille setzte ein. „Dann werde ich mit ins Wintercamp kommen und im Frühling zu Lager und dann weiter nach Fibaan. In der Zwischenzeit werden Frieso und Leif nach Kowehajk zu meinen Vater fahren. Der wird dann ein Schiff nach Fibaan schicken.“ „Dann wird die Stute doch wieder mit den Schiff reisen“ bemerkte Mucuma. „Ja aber nur noch fünf Sonnen.“ Takeum schaute die Stute an und als ob sie antworten würde wieherte sie leise. „Das würde gehen“ sagte er dann. Jetzt war es Frieso der was dagegen zu setzten hatte. „Yvie ihr wisst, wie haben bei unserem Leben geschworen euch zu beschützen. Das ist aber nach eurem Plan nicht mehr möglich. Außerdem würde uns Ubbo nach unser Rückkehr so oder so das Leben nehmen.“ „Das wird er nicht. Er kann sehr wütend werden aber er ist nicht dumm. Ihr seid die besten Krieger im Stamm und allein dafür wird er euch nichts tun. Und warum sollte er euch was vorwerfen, was er selber nicht beherrscht, nämlich mich. Und zu meinen Schutz habe ich diese beiden jungen Hiricaner.“ Boranek verfiel in ein lautes Lachen „Es kann nicht euer Ernst sein junges Fräulein? Diese beiden Jünglinge, gerade der Mutterbrust entronnen, können noch nicht mal auf sich selber aufpassen.“ Die Zornesröte stieg Mucuma ins Gesicht und er wollte zu einer Antwort ansetzten. Da legte Yvie ihre Hand auf seinen Arm und sagte, „Alter Man, ist euer Land so unsicher dass ich eine richtige Leibwache brauche oder ist es ihnen nur nicht genehm, dass ich mir altersgerecht meine Begleiter aussuche?“ Jetzt war es Boranek dem die Röte ins Gesicht stieg. Bevor jemand antworten konnte bestimmt Yvie die Vorgehensweise. „So werden wir das machen. Ich werde meine Sachen packen und mich morgen zu euch gesellen. Meine Landsleute werden sich auf die Heimreise begeben. Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit.“ Sie drehte sich um und ging fort. Ihre Begleiter folgten ihr wie zu Recht gewiesene Kinder. Auch Takeum und Mucuma waren sprachlos. Boranek verschwand so schnell wie er aufgetaucht war.

Donnerstag, 26. Juni 2014

Kapitel 4, Teil 2


„Als der Vater der Götter….“ „Nicht schon wieder diese Geschichte. Ich habe sie auswendig gelernt.“ poltert Casi unbedacht los. „Junger Mann….“ „Ich heiße Casi“ „Wie bitte? Ach so, seihe es so. Also Casi“ den Namen betonte Tuscus extra „ es ist unhöflich jemanden zu unterbrechen.“ Casi schaute Hilfe suchend zu seinen Eltern, aber beide nickten  nur. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er einen Fehler gemacht hatte. „Wo war ich stehen geblieben?“ stellte Tuscus die Frage mehr zu sich selber. Casi setzte gerade zu einer Antwort an, als er im letzten Moment doch beschloss zu schweigen. „Ach ja, als der Vater der Götter unsere Welt erschuf, benutzte er Magie dazu. Deshalb haftet an allen Geständen und Lebewesen etwas von dieser Magie. Manche nennen dies auch Aura. Sie ist so verwoben wie ein riesiges unsichtbares Spinnennetz. Es gibt Lebewesen die können diese Aura sehen und deuten. Dadurch haben sie die Fähigkeit ein Stück weit in die Zukunft zu sehen. Sie erscheint wie ein Traum. Doch diese Zukunft ist nicht bindend, denn jede Veränderung der Aura, beeinflusst Sie. Man nennt sie deshalb auch Traumweber. Es gibt nur sehr wenige dieser Zunft auf der Welt. Ich persönlich bin noch keinen begegnet. Dann gibt es Lebewesen die können die Aura verändern. Ihr kennt sie vielleicht als Magier oder Zauberer. Man unterteilt sie in Klassen. Die Klasse eins ist die kleinste Stufe. Sie können Dinge bewegen oder scheinbar verschwinden lassen. Meist sind das Zauberer die auf Jahrmärkte auftreten. Die höchste Stufe ist die Klasse neun.“ „Sie sind auch ein Zauberer“ stellte Celli fest. „Ja das ist richtig.“ „Welche Klasse?“ fragte Casi und verfiel wieder in alte Muster. „Die Klasse fünf habe ich erreicht und bin damit in der Gilde auf der höchsten Stufe“ „Uii, da zieh mal einer der Sumpflie den Stachel raus“ staunte Casi. Der Blick seines Vaters brachte ihn zum Schweigen. „Wie bitte?“ fragte erstaunt Tuscus. „Dies ist in Morak eine Redensart“ gab die Mutter zur Antwort. „Und was hat das Alles mit meinen Schmerzen zu tun?“ bemerkte Celli, der durch die Geschichte keinen Zusammenhang fand. „Wie? Ach so, ja“ etwas verwirrt wirkte Tuscus und sprach dann weiter. „Normaler Weise spüren wir nicht wenn ein Teil der Aura stirbt oder zerstört wird. Das ist der Lauf der Dinge. Aber wenn große Teile heraus gerissen werden, dann spüren wir das. Das nehmen wir als Schmerzen war. Und in diesem Fall muss eine Katastrophe passiert sein.“ Alle schwiegen und schauten Tuscus erstaunt an. Casi war der Erste der wieder Worte fand. „Dann ist mein Bruder ein Zauberer?“ „Das wissen wir noch nicht. Fest steht nur, dass er für die Aura empfänglich ist. Darum wollten wir ihn bitten, uns mit zu unserer Insel zu begleiten“ sprach jetzt Acaraho. Celli bemerkte wie seine Mutter entsetzt und Casi enttäuscht aussahen. „Ich komme nur mit wenn mein Bruder auch mitkommen darf“ antwortet er spontan. „Junger Mann“ das war scheinbar Tuscus bevorzugte Anrede „du bist nicht in der Position uns Bedingungen zu stellen. Eigentlich hast du keine Wahl. Wenn du nicht geschult wirst und beim nächsten Vorfall ist keiner da der die Aura beherrscht, dann wirst du vor Schmerzen in den Wahnsinn getrieben.“ Betretenes Schweigen setzte ein. Seine Mutter war hin und hergerissen. Sein Bruder wirkte noch mehr enttäuschter wie vorher. Nur aus seinen Vater konnte er keine Regung erkennen. „Casi“ durchbrach Laogh das Schweigen „als was wolltest du dich bei der Gilde bewerben?“ „Als Bogenschütze“ antwortet Casi ganz stolz. „Du bist dir Bewusst, dass es keine reine Bogenschützen bei uns gibt! Du kannst als Jäger oder als Gildenwehr anfangen. Aber in beiden Fällen beinhaltet die Ausbildung noch mehr als nur Bogenschütze zu sein.“ „Ja“ antwortet Casi kleinlaut. „Wie schätzen sie sein können als Bogenschütze ein?“ mit diesen Worten wand sich Acaraho an den Vater „Sie sind doch bei der Wache des Königs?“ „Ja das bin ich. Für sein Alter ist er schon ein guter Bogenschütze aber ich würde in nicht zur Wehr stecken. Als Jäger wäre er besser aufgehoben.“ „Wieso meinen Sie das?“ „Er hat es nicht so mit Befehlen“ „Mmh, ist das so?“ sinniert Acaraho „Als Jäger würdest du in meinen Bereich kommen. Und auch da gibt es Pflichten und Befehl. Ich glaube, ich kann es wagen dich mit zu nehmen.“ „Jaaa“ jubelte Casi. „So ist das damit geklärt“ ergriff Tuscus das Wort und zur Mutter gewandt sagte er „Gute Frau, ich muss mich dafür Entschuldigen, dass wir beide Sprösslinge aus ihrer Obhut reißen. Aber seien sie versichert, sie bekommen eine gute Ausbildung und ihnen wird es auch an nichts mangeln.“ „Ja bis auf die Mutterliebe“ antwortet sie etwas trotzig. Diesen Worten wagte keiner zu wiedersprechen und die Gildenbrüder verabschiedeten sich. Im Hinausgehen sagte Laogh noch „Morgens früh, in zwei Sonnen breche wir auf. Wir erwarten euch am Anlegesteg.“

Mittwoch, 11. Juni 2014

Kapitel 4, Teil 1



Kapitel IV



84. Sonne 2. Zyklus im Jahre 436 nach Wovoka



In der Stadt Nanpur im Königreich Morak.



Eigentlich wollte Casi, vom Vorfall heute Morgen, nichts erzählen. Doch als die Mutter gefragt  hatte, warum sie so früh wieder zurück sind, hatte Celli aus Frust alles erzählt. Man konnte bei der Schilderung spüren wie er Casi dafür verantwortlich machte, dass er noch nicht von der Gilde genommen wurde. Sonst war Celli ein verschwiegener Typ. Und er auch die Reaktion der Mutter war für Celli nicht befriedigend. Ihre Sorge ging vor allem um das Wohlsein von Casi. Aber jetzt, zum Abendbrot, würde er Alles seinen Vater erzählen müssen. Die besorgten Blicke der Mutter sind seinem Vater nicht entgangen. Nun saßen sie alle am Tisch. „Was ist los?“ kam schon die Frage. Doch bevor er antworten konnte polterte schon Celli wieder los. In der Hoffnung bei Ihm mehr Verständnis zu bekommen. Er hörte sich die Geschichte erst mal an und verzog keine Mine. Am Ende schwieg er eine Weile. Dann setzte er zum reden an. Wurde aber durch klopfen an der Tür gebremst. „Wer stört den zur späten Stunde?“ waren stattdessen seine Worte. Er stand auf und ging zur Tür und öffnete einen Spalt. Man konnte vom Tisch nicht erkennen wer davor stand. „Wohnt hier ein Casi?“ hörten sie die Frage. „Wir müssten mit ihm reden.“ „Ähm ja, kommen sie doch herein“ sagte er und machte die Tür ganz auf. Jetzt sahen sie die drei Mönche. Es waren die Selben, die sie heute Morgen etwas Abseits stehen gesehen haben. „Setzten sie sich bitte meine Herren“ sagte der Vater und wies sie zu den Stühlen. „Danke“ sagte der Mönch mit der bunten Kordel. „Ich bin Großmeister Tuscus und meine Begleiter, Bruder Acaraho und Bruder Laogh.“ Bruder Acaraho  hatte ein fremdartiges Aussehen. Sein Gesicht ist mit Symbolen tätowiert. Als er merkte dass man ihn erstaunt anschaute, meinte er nur „Ich komme aus Jalahay.“ Diese Erklärung half ihnen nicht wirklich weiter. Keiner kannte oder hat von diesen Ort jemals gehört. „Kann ich Ihnen was zu Essen oder Trinken anbieten?“ frug die Mutter. „Danke nein, gute Frau“ erwiderte Großmeister Tuscus „wir haben schon Abendbrot gehabt.“ „Unser Anliegen betrifft den Vorfall heute Morgen. Ich gehe davon aus, ihr Sohn Casi hat ihnen schon alles erzählt.“ „Eigentlich war das sein Bruder, der uns die Geschichte erzählt hat“ gab der Vater zur Antwort. „Ist es so?“ bemerkte Tuscus mit einen Stirnrunzeln „so wird es wohl sein! Doch wollen wir von dir Casi wissen, was du dabei gespürt hast?“ Casi merkte wie alle Augenpaare ihn anstarrten. Zögerlich fing er an zu erzählen „Es kam plötzlich und schmerzte ganz gewaltig. Ich war regungslos und konnte nicht mehr denken. Bevor ich dann mein Bewusstsein verloren habe, hörte ich eine Stimme. Ich habe zwar kein Wort verstanden, aber es  war als würde sie was beschwören.“ Der Gesichtsausdruck der Mutter wirkte nun noch besorgter als vorher. Auch sein Vater schien erst jetzt zu merken, was da abgelaufen ist. „Mhm, wie ich es mir gedacht habe“ unterbrach Tuscus die bedrückende Stimmung „ du hast wirklich eine Beschwörungsformel gehört. Die wurde gegen die Ursache der Schmerzen beschworen. Das war ich.“ Nun schauten die drei Anderen seiner Familie erstaunt. Nur Casi selber war es, als wusste er es schon. „Dann können sie mir bestimmt auch erklären was da geschehen ist?“ war seine Frage die mehr wie eine Bestätigung klang. „Dafür sind wir ja zu dir gekommen. Um dir zu erklären was passiert ist und wie du dich in Zukunft davor schützen kannst“ antwortet Tuscus und erzeugte bei allen Vieren noch mehr Fragen.