Kurz
vor der Brücke rief Celli „Da ist Vater“ und lief zu ihm hin.
„Na meine Kinder, wollt ihr mich besuchen?“. „Nee“ sagte
Celli entrüstet „du weißt doch wir wollen zum See“. „Ach so“
antwortet der Vater mit einen Schmunzeln „dann wollt ihr über die
Brücke. Habt ihr denn ein Passierschein ? Schließlich verlasst ihr
das Land“ Celli schaut entsetzt, denn so was besaßen sie nicht.
Aber Casi sah das Verschmitzte in den Augen des Vaters. Doch bevor er
was sagen konnte strich sein Vater ihn beide über den Kopf. „Keine
Angst, ich habe heute hier Wachdienst und ich kenne euch. Deswegen
dürft ihr ohne Schein passieren“ waren seine Worte mit einem
breiten Grinsen im Gesicht. Im Gegensatz der Mutter, fand er es gut,
das Celli zur Gilde wollte. Da wird er versorgt und lernt ein gutes
Handwerk. Und Soldat sein ist gar nicht so schlecht. Das siehst du
doch bei mir. Hat er einst zur Mutter gesagt. Doch überzeugen konnte
er sie nicht. Sie verabschiedete sich vom Vater und gingen über die
Brücke. Gesehen hatte sie die Brücke schon oft, doch noch nie
betreten. Jetzt wo sie drauf waren, kam sie ihnen gewaltig vor.
Besonders der Torbogen am anderen Ende. Dort stand ein Hiricaner und
hielt Wache. Aber sie hatten den Eindruck er bemerkte sie gar nicht.
Überhaut schaute er sehr gelangweilt aus. Sie verließen die Brücke
und nahmen den Pfad zum Wasserfall. Es war ein sehr schmaler Pfad. So
das gerade drei Leute neben einander gehen konnte. Vor ihnen ging ein
Mann mit einem Esel der vollgepackt war mit allen möglichen Waren.
So gingen sie eine ganze Weile bis sie in die Nähe des Wasserfalles
kamen. Das Dröhnen des herunterfallenden Wasser wurde immer lauter.
Sich zu unterhalten ging nicht mehr. Man hätte sich höchstens
anbrüllen können. Aber das war egal, denn sie führten so wie so
keine Unterhaltung. Celli hatte einen leicht tänzelnden Gang vor
Aufregung. Vorbei am Wasserfall nahm der Verlauf des Weg einen
leichten Rechtsbogen ein. Und langsam kam der gewaltige Bergsee ins
Blickfeld.
Es
dauerte noch eine ganze Zeit bis der Platz und die Anlegestelle
erreicht wurde. Da waren schon mehrere Kinder um einzelne Tische, wo
jeweils ein Mönch saß, versammelt. Der Mann mit dem Esel ging zur
Anlegestelle. Dort verluden ein paar Mönche bereits gekaufte Waren.
Recht, etwas abseits auf einer Anhöhe, standen drei Mönche. Der in
der Mitte hatte eine mehrfarbige Kordel als Gürtel. Die Anderen
trugen, zwar in verschiedenen Farben, einfarbige Kordeln. Sie
steuerten einen der Tische an, als Casi starke Schmerzen im Kopf
spürte. Er griff sich mit beiden Hände an den Kopf und sackte auf
die Knie. Der Schmerz war höllisch und so was hat er noch nie
gehabt. „Was ist los ?“ fragte voller entsetzen Celli. Er legte
die Hände auf Casi`s Schulter und merkte wie sein Bruder ganz
langsam zum Boden fiel. Benebelt sah Casi, wie der Mönch in der
Mitte sich auch die Hände am Kopf hielt. Dann fing dieser an zu
reden. Aber davon bekam er nicht mehr viel mit, denn ihm wurde
schwarz vor den Augen. Als er wieder zu sich kam, war der Schmerz
fast weg. Er sah seinen Bruder, zwei Mönche und ein paar Kinder um
ihn herum stehen. „Was ist geschehen“ fragte er. „Du hast den
Kopf festgehalten und bist zum Boden gefallen“ antwortete Celli.
„Nein, nein, woher kamen die Schmerzen“ wollte er wissen. „Dies
können wir dir auch nicht erklären“ kam die Antwort von einen der
Mönche. „Doch für heute ist Schluss. Kommt morgen wieder“
sagte der andere Mönch und wedelte mit den Armen als wolle er Tauben
verscheuchen. Langsam löste sich die Menge der Kinder auf. Celli
schaute traurig aus. Er half Casi auf zu stehen. Sie machten sich auf
den Heimweg, nicht ohne das Versprechen, morgen wieder zu kommen.