Mittwoch, 12. März 2014

Kapitel 1, Teil 1

Kapitel I

73. Sonne 2. Zyklus im Jahre 436 nach Wovoka

In der großen Steppe von Hiricatien

 

Selbst im Spätsommer hatte die Sonne am Morgen so eine Kraft die schon erahnen ließ wie warm der Tag noch würde. Hier in der Steppe war in den Sommermonaten nur früh und spät am Tag das Arbeiten möglich. Im Lager war schon emsiges Treiben. Alles bereitet sich für die Abreise vor. Jedes Jahr wenn der Sommer zu neige ging, zog man nach Süden in die Winterlager. Ein Teil der Männer wird nach Taibaan in Westen ziehen. Taibaan, die Hauptstadt von Hiricatien befand sich an der Grenze zu Morak. Die Natur hat Hiricatien zur eine Hochplateau werden lassen. Im Norden herrschte das große Gebirge. Im Osten war die Steilküste zum Uldaranische Meer. Im Westen der Steilhang der fast 200 Schritt maß. Nur im Süden ging die Landschaft langsam mit den darunter liegenden Grünlandschaft von Rah Rekildra über. Taibaan wurde an den Hängen vom großen Gebirge gebaut. Dort wo der Bergsee Wovoka mit dem großen Wasserfall einen 30 Schritt großen Weg aus dem Gebirge nahm. Auf der anderen Seite war die Felsenburg und Sommerresidenz des Königs von Morak. Zum Tal hinunter schlang sich die Stadt Nanpur. Und am Wovon Fluss, bevor er zum Kobalt Meer überging, war ein wichtiger Handelshafen entstanden. Immer in Herbst, fand in Nanpur der große Jahrmarkt statt. Von allen Ländern kamen die Menschen um ihre Ware zu verkaufen oder zu tauschen. Die Männer von Hiricatien trieben ihre Pferde zu diesen Markt. Sie galten als die besten Pferdezüchter und die Pferde der Steppe Hiricatien waren bei den Rittern von Morak sehr beliebt.

Es war noch früh am Morgen, als Takeum aus dem Kootar trat.„He Du Langschläfer, auf, auf wir haben noch viel zu tun“ hörte Takeum jemand sagen, bevor er die Gestalt sah. Und schon kam er um die Ecke des Kootar. Es war Mucuma sein bester Freund. Die beiden waren diesen Sommer siebzehn Jahre alt geworden und durften zum ersten mal mit nach Taibaan. Die Reise dorthin sollte morgen früh starten. Takeum wollte drei seiner Pferde verkaufen. Dafür wollte er Vorräte für seine Mutter und sich kaufen. Er wuchs ohne Vater, der Sie versorgte, auf. Das tat bis jetzt immer sein Großvater Sorek. Für Takeum war er wie ein richtiger Vater. Sorek erzählte ihn mal „Hätte ich damals mal nicht meine Tochter mit nach Taibaan mitgenommen. Dann hätte Sie auch nicht diesen Unbekannten kennen gelernt.“ „Aber Großpa, dann wäre ich nicht geboren.“ „Ja du bist das einzige Gute von dieser Reise, mein Junge. Vielleicht ist dein Vater ein adliger Moraker, oder … ach was. Du hast auf jeden Fall seine Augen, denn blaue Augen findet man unter den Clans sehr selten.“ Dies war eine Erkenntnis die in schmerzhaft zum Außenseiter im Clan machte. Das hat sich erst geändert als Sorek zum Clanführer gewählt wurde.Und noch was war anders. Er hatte die Begabung mit Tieren zu reden. Reden kann man das nicht gerade nennen. Es geschieht auf der Gedankenebene. Für ihn war das normal und lange Zeit hatte er geglaubt die Anderen könnten das auch. Doch als er das mal den Jungen beim Spielen erzählte, wurde er fort an von denen gehänselt. Nur Mucuma hielt zu ihm und sie wurden die besten Freunde. Als Takeum 15 Jahre alt war, änderte ein Ereignis alles. Boranek, der für seine harte Weise bei der Zucht bekannt war, hatte einen jungen widerspenstigen schwarzen Hengst. Er versuchte ihn in der Koppel zu bändigen. Mittlerweile hatten sich eine Menge Schaulustige eingefunden. Da kam Takeum mit Mucuma vorbei. Boranek stampft und schnaubte noch mehr wie der Hengst. „Wenn einer diese Bestie zähmen kann, dann darf er sie auch behalten.“ Keiner wollte es Versuchen, denn wenn Boranek es nicht schafft, dann schafft das Keiner. So war die überwiegende Meinung der Anderen. „Ich werde es versuchen“ sprach Takeum. „Bist du verrückt“ kam es entsetzt von Mucuma und die Menge fing an zu lachen. „Du Hosenscheißer“ bellte Boranek „Ach ja du kannst ja mit Tieren reden“ trieften seine Worte ironisch hervor. Und die Menge fing wieder an zu grölen. „Halt“ donnerte die Stimme von Sorek „Stehst du zu dem was du gesagt hast Boranek?“ „Aber ja“ gab er kleinlaut zurück. „So soll es Takeum versuchen.“ Es wurde still und keiner wollte Sorek widersprechen. Hatten sie ihn ja bei der letzten Wahl zum Clanführer gewählt. Takeum ging in die Koppel ganz langsam zu den Hengst. Eine Hand ausgestreckt und immer wieder blieb er mal stehen. Es sah so aus als wollte sich der Hengst gar nicht beruhigen. Boranek stand am Gatter und grinste während alle Anderen nur gebannt schauten. Aber dann, ganz langsam, wurde der Hengst immer ruhiger. Takeum konnte ihn sogar anfassen. Alle staunten nur und Takeum ging zum Ausgang. „Pah, was hat den der Hengst so gesagt?“ keifte Boranek giftig. „Wenn du ihnen mehr frisches zu essen geben würdest und nicht Küchenreste von vorgestern und du die Peitsche weglassen würdest wäre er nicht so bockisch geworden. Er hofft nur das du daraus lernst. Ach ja, er freut sich jetzt bei mir zu sein.“ Voller Wut trat Boranek gegen den Trog und verstauchte sich dabei den Fuß. Von diesen Zeitpunkt wurde Takeum öfters um Rat gefragt wenn es um Pferde ging. Er war nun ein Außenseiter den man respektierte.

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