Donnerstag, 17. Juli 2014

Kapitel 5, Teil 1



Kapitel V

84. Sonne 2. Zyklus im Jahre 436 nach Wovoka

In der Stadt Nanpur im Königreich Morak.

„Das ist ein sehr schöne Stute, Ylvie“ mischte sich Takeum in das Gespräch, von dem er kein Wort verstanden hat „aber ich kann sie euch nicht verkaufen.“ Mit diesen Worten erzeugte er Erstaunen. „Was und wieso nicht?“ kam schnippisch Ylvie´s Frage. „Ja wieso nicht“ wollten auch die Andern wissen, nur Mucuma sprach es als Einziger aus. „Ich kann es der Stute nicht antun. Wenn ihr sie kauft, dann wollt ihr sie natürlich mit nach Hause nehmen. Und eine Reise mit dem Schiff, von über einen Zyklus, ist für ihre Gesundheit nicht gut.“ „Ja klar, genau, wegen der Gesundheit der Stute“ waren die Worte von Mucuma und ernte dafür strafende Blicke. *„Vielleicht ist es besser so“ sprach Lief zu Ylvie „euer Vater wäre nicht begeistert gewesen.“ *„Mein Vater ist mir egal. Ich bin alt genug und kann machen was ich will. Das muss er endlich kapieren.“ *„Darum geht es also. Ihr vergesst, dass ihr alles für euren Vater seid.“ *„Ja aber nicht sein Sklavin. So behandelt er mich manchmal. Ich kann keinen Schritt machen den er nicht kontrolliert.“ „Verzeihung“ mischte sich Mucuma ein „könnt ihr so reden das wir auch was verstehen.“ „Aber klar doch“ antwortet Ylvie mit verschmitzter süßer weichen Stimme „wie unhöflich von uns. Wir haben nur nach eine Lösung gesucht.“ „Und?“ „Nach euren Geschäften reist ihr zurück und ich werde euch begleiten. Und von eurem Lager werde ich dann nach Finbaan an die Küste weiterziehen.“ Die beiden Begleiter waren entsetzt und der Rest schaute ratlos aus. „Junges Fräulein“ sprach Boranek, der als erstes die Lage erfasst hatte „eure Vorhaben ist zwar Strebens wert, doch nicht gut Überlegt.“ Bevor Ylvie antworten konnte sprach Boranek weiter. „Wir werden nach Süden zu unserem Wintercamp reisen. Also werdet ihr von Taibaan schon alleine reisen. Dazu kommt dass zur dieser Zeit, entlang des großen Gebirge, ein Reise fast unmöglich ist.“ Eine Stille setzte ein. „Dann werde ich mit ins Wintercamp kommen und im Frühling zu Lager und dann weiter nach Fibaan. In der Zwischenzeit werden Frieso und Leif nach Kowehajk zu meinen Vater fahren. Der wird dann ein Schiff nach Fibaan schicken.“ „Dann wird die Stute doch wieder mit den Schiff reisen“ bemerkte Mucuma. „Ja aber nur noch fünf Sonnen.“ Takeum schaute die Stute an und als ob sie antworten würde wieherte sie leise. „Das würde gehen“ sagte er dann. Jetzt war es Frieso der was dagegen zu setzten hatte. „Yvie ihr wisst, wie haben bei unserem Leben geschworen euch zu beschützen. Das ist aber nach eurem Plan nicht mehr möglich. Außerdem würde uns Ubbo nach unser Rückkehr so oder so das Leben nehmen.“ „Das wird er nicht. Er kann sehr wütend werden aber er ist nicht dumm. Ihr seid die besten Krieger im Stamm und allein dafür wird er euch nichts tun. Und warum sollte er euch was vorwerfen, was er selber nicht beherrscht, nämlich mich. Und zu meinen Schutz habe ich diese beiden jungen Hiricaner.“ Boranek verfiel in ein lautes Lachen „Es kann nicht euer Ernst sein junges Fräulein? Diese beiden Jünglinge, gerade der Mutterbrust entronnen, können noch nicht mal auf sich selber aufpassen.“ Die Zornesröte stieg Mucuma ins Gesicht und er wollte zu einer Antwort ansetzten. Da legte Yvie ihre Hand auf seinen Arm und sagte, „Alter Man, ist euer Land so unsicher dass ich eine richtige Leibwache brauche oder ist es ihnen nur nicht genehm, dass ich mir altersgerecht meine Begleiter aussuche?“ Jetzt war es Boranek dem die Röte ins Gesicht stieg. Bevor jemand antworten konnte bestimmt Yvie die Vorgehensweise. „So werden wir das machen. Ich werde meine Sachen packen und mich morgen zu euch gesellen. Meine Landsleute werden sich auf die Heimreise begeben. Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit.“ Sie drehte sich um und ging fort. Ihre Begleiter folgten ihr wie zu Recht gewiesene Kinder. Auch Takeum und Mucuma waren sprachlos. Boranek verschwand so schnell wie er aufgetaucht war.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen