Kapitel V
In der Stadt Nanpur im Königreich Morak.
„Das ist ein sehr schöne Stute, Ylvie“ mischte sich
Takeum in das Gespräch, von dem er kein Wort verstanden hat „aber ich kann sie
euch nicht verkaufen.“ Mit diesen Worten erzeugte er Erstaunen. „Was und wieso
nicht?“ kam schnippisch Ylvie´s Frage. „Ja wieso nicht“ wollten auch die Andern
wissen, nur Mucuma sprach es als Einziger aus. „Ich kann es der Stute nicht
antun. Wenn ihr sie kauft, dann wollt ihr sie natürlich mit nach Hause nehmen.
Und eine Reise mit dem Schiff, von über einen Zyklus, ist für ihre Gesundheit
nicht gut.“ „Ja klar, genau, wegen der Gesundheit der Stute“ waren die Worte
von Mucuma und ernte dafür strafende Blicke. *„Vielleicht ist es besser so“
sprach Lief zu Ylvie „euer Vater wäre nicht begeistert gewesen.“ *„Mein Vater
ist mir egal. Ich bin alt genug und kann machen was ich will. Das muss er
endlich kapieren.“ *„Darum geht es also. Ihr vergesst, dass ihr alles für euren
Vater seid.“ *„Ja aber nicht sein Sklavin. So behandelt er mich manchmal. Ich
kann keinen Schritt machen den er nicht kontrolliert.“ „Verzeihung“ mischte
sich Mucuma ein „könnt ihr so reden das wir auch was verstehen.“ „Aber klar
doch“ antwortet Ylvie mit verschmitzter süßer weichen Stimme „wie unhöflich von
uns. Wir haben nur nach eine Lösung gesucht.“ „Und?“ „Nach euren Geschäften
reist ihr zurück und ich werde euch begleiten. Und von eurem Lager werde ich
dann nach Finbaan an die Küste weiterziehen.“ Die beiden Begleiter waren
entsetzt und der Rest schaute ratlos aus. „Junges Fräulein“ sprach Boranek, der als
erstes die Lage erfasst hatte „eure Vorhaben ist zwar Strebens wert, doch nicht
gut Überlegt.“ Bevor Ylvie antworten konnte sprach Boranek weiter. „Wir werden
nach Süden zu unserem Wintercamp reisen. Also werdet ihr von Taibaan schon
alleine reisen. Dazu kommt dass zur dieser Zeit, entlang des großen Gebirge,
ein Reise fast unmöglich ist.“ Eine Stille setzte ein. „Dann werde ich mit ins
Wintercamp kommen und im Frühling zu Lager und dann weiter nach Fibaan. In der
Zwischenzeit werden Frieso und Leif nach Kowehajk zu meinen Vater fahren. Der
wird dann ein Schiff nach Fibaan schicken.“ „Dann wird die Stute doch wieder
mit den Schiff reisen“ bemerkte Mucuma. „Ja aber nur noch fünf Sonnen.“ Takeum
schaute die Stute an und als ob sie antworten würde wieherte sie leise. „Das
würde gehen“ sagte er dann. Jetzt war es Frieso der was dagegen zu setzten
hatte. „Yvie ihr wisst, wie haben bei unserem Leben geschworen euch zu
beschützen. Das ist aber nach eurem Plan nicht mehr möglich. Außerdem würde uns
Ubbo nach unser Rückkehr so oder so das Leben nehmen.“ „Das wird er nicht. Er
kann sehr wütend werden aber er ist nicht dumm. Ihr seid die besten Krieger im
Stamm und allein dafür wird er euch nichts tun. Und warum sollte er euch was
vorwerfen, was er selber nicht beherrscht, nämlich mich. Und zu meinen Schutz
habe ich diese beiden jungen Hiricaner.“ Boranek verfiel in ein lautes Lachen
„Es kann nicht euer Ernst sein junges Fräulein? Diese beiden Jünglinge, gerade
der Mutterbrust entronnen, können noch nicht mal auf sich selber aufpassen.“ Die
Zornesröte stieg Mucuma ins Gesicht und er wollte zu einer Antwort ansetzten.
Da legte Yvie ihre Hand auf seinen Arm und sagte, „Alter Man, ist euer Land so
unsicher dass ich eine richtige Leibwache brauche oder ist es ihnen nur nicht
genehm, dass ich mir altersgerecht meine Begleiter aussuche?“ Jetzt war es Boranek dem die Röte
ins Gesicht stieg. Bevor jemand antworten konnte bestimmt Yvie die
Vorgehensweise. „So werden wir das machen. Ich werde meine Sachen packen und mich
morgen zu euch gesellen. Meine Landsleute werden sich auf die Heimreise
begeben. Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit.“ Sie drehte sich um und ging
fort. Ihre Begleiter folgten ihr wie zu Recht gewiesene Kinder. Auch Takeum und
Mucuma waren sprachlos. Boranek verschwand so schnell wie er aufgetaucht war.
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