Donnerstag, 26. Juni 2014

Kapitel 4, Teil 2


„Als der Vater der Götter….“ „Nicht schon wieder diese Geschichte. Ich habe sie auswendig gelernt.“ poltert Casi unbedacht los. „Junger Mann….“ „Ich heiße Casi“ „Wie bitte? Ach so, seihe es so. Also Casi“ den Namen betonte Tuscus extra „ es ist unhöflich jemanden zu unterbrechen.“ Casi schaute Hilfe suchend zu seinen Eltern, aber beide nickten  nur. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er einen Fehler gemacht hatte. „Wo war ich stehen geblieben?“ stellte Tuscus die Frage mehr zu sich selber. Casi setzte gerade zu einer Antwort an, als er im letzten Moment doch beschloss zu schweigen. „Ach ja, als der Vater der Götter unsere Welt erschuf, benutzte er Magie dazu. Deshalb haftet an allen Geständen und Lebewesen etwas von dieser Magie. Manche nennen dies auch Aura. Sie ist so verwoben wie ein riesiges unsichtbares Spinnennetz. Es gibt Lebewesen die können diese Aura sehen und deuten. Dadurch haben sie die Fähigkeit ein Stück weit in die Zukunft zu sehen. Sie erscheint wie ein Traum. Doch diese Zukunft ist nicht bindend, denn jede Veränderung der Aura, beeinflusst Sie. Man nennt sie deshalb auch Traumweber. Es gibt nur sehr wenige dieser Zunft auf der Welt. Ich persönlich bin noch keinen begegnet. Dann gibt es Lebewesen die können die Aura verändern. Ihr kennt sie vielleicht als Magier oder Zauberer. Man unterteilt sie in Klassen. Die Klasse eins ist die kleinste Stufe. Sie können Dinge bewegen oder scheinbar verschwinden lassen. Meist sind das Zauberer die auf Jahrmärkte auftreten. Die höchste Stufe ist die Klasse neun.“ „Sie sind auch ein Zauberer“ stellte Celli fest. „Ja das ist richtig.“ „Welche Klasse?“ fragte Casi und verfiel wieder in alte Muster. „Die Klasse fünf habe ich erreicht und bin damit in der Gilde auf der höchsten Stufe“ „Uii, da zieh mal einer der Sumpflie den Stachel raus“ staunte Casi. Der Blick seines Vaters brachte ihn zum Schweigen. „Wie bitte?“ fragte erstaunt Tuscus. „Dies ist in Morak eine Redensart“ gab die Mutter zur Antwort. „Und was hat das Alles mit meinen Schmerzen zu tun?“ bemerkte Celli, der durch die Geschichte keinen Zusammenhang fand. „Wie? Ach so, ja“ etwas verwirrt wirkte Tuscus und sprach dann weiter. „Normaler Weise spüren wir nicht wenn ein Teil der Aura stirbt oder zerstört wird. Das ist der Lauf der Dinge. Aber wenn große Teile heraus gerissen werden, dann spüren wir das. Das nehmen wir als Schmerzen war. Und in diesem Fall muss eine Katastrophe passiert sein.“ Alle schwiegen und schauten Tuscus erstaunt an. Casi war der Erste der wieder Worte fand. „Dann ist mein Bruder ein Zauberer?“ „Das wissen wir noch nicht. Fest steht nur, dass er für die Aura empfänglich ist. Darum wollten wir ihn bitten, uns mit zu unserer Insel zu begleiten“ sprach jetzt Acaraho. Celli bemerkte wie seine Mutter entsetzt und Casi enttäuscht aussahen. „Ich komme nur mit wenn mein Bruder auch mitkommen darf“ antwortet er spontan. „Junger Mann“ das war scheinbar Tuscus bevorzugte Anrede „du bist nicht in der Position uns Bedingungen zu stellen. Eigentlich hast du keine Wahl. Wenn du nicht geschult wirst und beim nächsten Vorfall ist keiner da der die Aura beherrscht, dann wirst du vor Schmerzen in den Wahnsinn getrieben.“ Betretenes Schweigen setzte ein. Seine Mutter war hin und hergerissen. Sein Bruder wirkte noch mehr enttäuschter wie vorher. Nur aus seinen Vater konnte er keine Regung erkennen. „Casi“ durchbrach Laogh das Schweigen „als was wolltest du dich bei der Gilde bewerben?“ „Als Bogenschütze“ antwortet Casi ganz stolz. „Du bist dir Bewusst, dass es keine reine Bogenschützen bei uns gibt! Du kannst als Jäger oder als Gildenwehr anfangen. Aber in beiden Fällen beinhaltet die Ausbildung noch mehr als nur Bogenschütze zu sein.“ „Ja“ antwortet Casi kleinlaut. „Wie schätzen sie sein können als Bogenschütze ein?“ mit diesen Worten wand sich Acaraho an den Vater „Sie sind doch bei der Wache des Königs?“ „Ja das bin ich. Für sein Alter ist er schon ein guter Bogenschütze aber ich würde in nicht zur Wehr stecken. Als Jäger wäre er besser aufgehoben.“ „Wieso meinen Sie das?“ „Er hat es nicht so mit Befehlen“ „Mmh, ist das so?“ sinniert Acaraho „Als Jäger würdest du in meinen Bereich kommen. Und auch da gibt es Pflichten und Befehl. Ich glaube, ich kann es wagen dich mit zu nehmen.“ „Jaaa“ jubelte Casi. „So ist das damit geklärt“ ergriff Tuscus das Wort und zur Mutter gewandt sagte er „Gute Frau, ich muss mich dafür Entschuldigen, dass wir beide Sprösslinge aus ihrer Obhut reißen. Aber seien sie versichert, sie bekommen eine gute Ausbildung und ihnen wird es auch an nichts mangeln.“ „Ja bis auf die Mutterliebe“ antwortet sie etwas trotzig. Diesen Worten wagte keiner zu wiedersprechen und die Gildenbrüder verabschiedeten sich. Im Hinausgehen sagte Laogh noch „Morgens früh, in zwei Sonnen breche wir auf. Wir erwarten euch am Anlegesteg.“

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